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Eicher Königstiger - Übertsberger Franz
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Der wunderschön restaurierte Königstiger der Firma Eicher von Herrn Übertsberger Franz aus Mattsee.
Die ersten Versuche mit Landmaschinen unternahmen die beiden Unternehmensgründer Albert und Josef Eicher im Jahr 1934. Sie bauten einen alten Opel aus der väterlichen Opel-Vertretung zum „Mähauto“ um. 1941 gründeten die Brüder dann in ihrem Heimatort Forstern/Obb. (östl. von München) die Handelsgesellschaft "Gebrüder Eicher Traktorenbau", wodurch sie sich vom Betrieb des Vaters lösten, der inzwischen Landmaschinen wartete. Die erste Eicher Traktorenfabrik entstand kurze Zeit später ebenfalls in Forstern. Während des Zweiten Weltkriegs ordnete das Naziregime den Bau von Landmaschinen an, die vom Öl unabhängig zu sein hatten. Bei Eicher entstanden in dieser Zeit gezwungenermaßen Holzgasschlepper. Von BMW nahm das Unternehmen Eicher Aufträge der Rüstungsindustrie an, wobei bis Kriegsende auch Zwangsarbeiter beschäftigt wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das Unternehmen Eicher ihren Aufstieg. Zunächst fertigte man Traktoren mit 20-30 PS – noch mit Hatz, MWM oder Deutz-Motoren angetrieben. Im Jahr 1948 jedoch baute Eicher den ersten Dieselschlepper mit Luftkühlung – damals eine Weltneuheit. ED und EKL wurden die ersten Baureihen mit Eicher-Motor genannt. Zwei weitere Eicher-Werke wurden gebaut bzw. aufgekauft; eines in Forstern und eines in Dingolfing. So kam es, dass bis zum Jahr 1953 an die 20.000 Schlepper verkauft wurden. n1959 produzierte Eicher in einem Joint Venture-Projekt den ersten indischen Traktor. In der deutschen Muttergesellschaft wurden unterdessen die EKL- und ED-Modelle von der „Raubtier-Reihe“ abgelöst. Bis 1986 baute man 120.000 Eicher-Traktoren. Von 1963 bis 1967 wurden 177 Zugmaschinen vom Typ „FarmExpress“ hergestellt. Diese Zugmaschinen waren mit modifizierten Kabinen des „Tempo Matador“ ausgestattet. Von 1962 bis 1967 wurde auch der kompakte Lastkraftwagen „TransExpress“ gefertigt, für das Eicher ein eigenes Fahrerhaus entwickelt hatte. Da sich dieser Lkw im Landmaschinen-Vertriebsnetz von Eicher jedoch kaum verkaufen ließ, gab man die Konstruktion an Magirus-Deutz ab, wo ein leichtes Lkw-Modell im Produktprogramm fehlte. Magirus-Deutz bot die sogenannten „Eicher-Typen“ nach leichten technischen und optischen Änderungen insbesondere im Bereich der Fahrerhaus-Front und des Fahrwerks von 1967 bis 1976 an. Die Fahrzeuge wurden mit luftgekühlten Motoren von Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD), der Konzernmutter von Magirus-Deutz, ausgestattet, die Leistungen zwischen 70 und 120 PS hatten. Die Nutzlasten lagen zwischen 3,05 und 7,05 Tonnen. Bis 1972 wurden etwa 25.000 Stück der Eicher-Typen bei Eicher für Magirus-Deutz gefertigt, ab 1972 stellte Magirus-Deutz das Modell dann selbst in Ulm her. Nach finanziellen Schwierigkeiten war das deutsche Unternehmen von 1982 bis 1984 sogar Eigentum der ehemals indischen Tochter. Weitere finanzielle Schwierigkeiten in den nächsten Jahren führten zu mehreren Besitzerwechseln und ständig sinkenden Absatzzahlen. 1992 wurde schließlich das Konkursverfahren mangels Masse abgelehnt und die Eicher GmbH aufgelöst. Bis heute werden in Indien von der Eicher Goodearth Ltd. – dem größten Fahrzeugproduzenten des Subkontinents – nicht nur Traktoren, sondern auch LKW und Motorräder (Royal Enfield) gefertigt. Mit dem früheren deutschen Unternehmen hat das indische Unternehmen aber nur noch den Namen gemeinsam.
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