Der Stützpunkt Kothäusl hat eine Nutzfläche von 4 600 m². Der Bau hatte neun Millionen Euro gekostet.
Von den Straßenmeistereien im Land Salzburg wird das Straßennetz mit einer Gesamtlänge von 1 345 Kilometern betreut. Von den 280 km im Flachgau werden künftig 230 km von der Zentrale in Seekirchen-Kothäusl versorgt. Im Gebäudekomplex sind Büro und Sozialräume für 45 Bedienstete, Werkstätten zur Reparatur, Wartung und Instandsetzung des Fuhrparks, Garagen für die zwölf Winterdienst-Lkw, fünf Sonderfahrzeuge, sechs Pkw sowie Gerätschaften, das Lager sowie die Salzhalle mit Soleerzeugung untergebracht.
Der Bürobau entspricht dem Passivhausstandard. Die Wärmeversorgung erfolgt weitgehend energieneutral über eine eigene Solaranlage, eine Wärmepumpe (zehn Tiefenbohrungen mit je 150 m) und eine Photovoltaikanlage. Sie produziert einen beträchtlichen Teil des Stroms, der für die Wärmepumpe benötigt wird.
Im gesamten Wirtschaftsbereich gibt es eine Betonkernaktivierung, im Büro- und Sozialtrakt ist eine Fußbodenheizung im Einsatz. Über den 26 000 Liter fassenden Pufferspeicher kann die Wärme von allen Systemen zurückgewonnen werden. Dieses Heizsystem garantiert niedrigste Vorlauftemperaturen und somit höchste Effizienz.
Überall dort, wo kein Trinkwasser benötigt wird, kommt Regenwasser zum Einsatz, speziell bei der Wäsche der Fahrzeuge und der Soleaufbereitung. Sieger des geladenen Wettbewerbs war das Tom Lechners Architekturbüro "lp architekten" aus Altenmarkt im Pongau.
Der U-förmige Bau umschließt einen Innenhof, öffnet sich zum angrenzenden Wald hin und bildet einen klaren Abschluss zur Umgebung. Die Salzhalle als Soitärbau mit flach geneigtem Satteldach bildet den architektonischen Übergang von der klaren, geraden Form des Wirtschaftsgebäudes zu den bestehenden Siedlungsbauten. Die Garagen und Lagerräume sind ebenerdig ausgebildet. Der Verwaltungsbereich ist in einem mehrstöckigen, turmartigen Bauteil untergebracht, von dem aus das Areal überblickt werden kann.
Bei der Konstruktion handelt es sich um einen konstruktiven Holzbau, errichtet auf einem Betonsockel, der sichtbar bleibt. Mit der Ausführung der Arbeiten wurden überwiegend Betriebe aus der Region beauftragt.
Groteske um zu schmale Tore für Schneepflüge
Die Straßenmeisterei Flachgau wurde erst Anfang November 2012 eröffnet. Trotzdem muss gleich wieder umgebaut werden. Stein des Anstoßes sind die 17 Falttore - die laut Ausschreibung eine lichte Breite von 4,10 Metern haben sollten. Tatsächlich sind sie jedoch nur 3,65 Meter breit. Aber die Schneepflüge haben, wenn sie quer stehen, auch 3,40 Meter.
Architekt Tom Lechner aus Altenmarkt nimmt den Fehler zum Teil auf seine Kappe - und hat ihn bereits seiner Versicherung gemeldet: "Neben uns haben das auch Bauleitung und Torhersteller übersehen." Ursache sei, dass im offenen Zustand die zusammengefalteten Tore Breite wegnähmen, sagt Tina Tscherteu. Sie hatte für das Land die Bauleitung inne - und hat bereits eine Verbreiterung der Rahmen planen lassen. Lechner: "Die Umbaukosten werden maximal 70.000 Euro betragen - die aber eine der Versicherungen zahlen wird. Das wird den Steuerzahler nichts kosten." Wenn das Land schnell beauftrage, sei ein Umbau noch vor Weihnachten 2012 möglich, sagte der Architekt.
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